Ein Bundeswehr-Soldat nimmt an einem 105-tägigen Isolationsexperiment teil,
das einen Flug zum Mars simulieren soll. Wie die europäische
Raumfahrtagentur ESA in Paris mitteilte, wurde der 28 Jahre alte
Maschinenbauingenieur Oliver Knickel zusammen mit einem 40-jährigen
Franzosen ausgewählt, an dem Test teilzunehmen. Zusammen mit vier Russen
wird er ab dem 31. März in einem Raumschiffnachbau in Moskau eingesperrt,
um die Reaktionen der "Besatzung" auf eine lange Isolation bei einem
Weltraumflug zu testen.Bild vergrößernDer Test ist Vorläufer eines noch
längeren Isolationsversuchs über 520 Tage, der einen gesamten Hin- und
Rückflug zum Roten Planeten samt Aufenthalt simulieren soll. Er ist ab der
zweiten Jahreshälfte geplant. Während ihres Aufenthalts in dem
Raumschiffnachbau können Knickel, der französische Air-France-Pilot Cyrille
Fournier und ihre russischen Kollegen mit der Außenwelt nur über Funk oder
E-Mail kommunizieren, wobei die Kontakte bis zu 40 Minuten dauern können -
wie dies bei einer echten Mars-Mission der Fall wäre. Das abgepackte Essen
wird streng rationiert. Wenn einer der Test-Astronauten krank wird, müssen
ihn seine Kameraden in der künstlichen Raumstation behandeln.Trotz dieser
Aussichten hatten sich 5600 Interessenten gemeldet, als die ESA im Juni
2007 Kandidaten für die simulierte Marsmission suchte. Auf einen echten
bemannten Marsflug haben aber auch Knickel und Co. kaum Chancen. Die ESA
fasst diesen erst in rund 30 Jahren ins Auge. Die Versuchskaninchen aus
Moskau wären dann zu alt.Der in Hamburg lebende Knickel ist seit 1999 bei
der Bundeswehr. Nach einer Offiziersausbildung war er 2002 für drei Monate
in . Seit Oktober lehrt er unter anderem an der Fachschule des Heeres für
Technik in den Fächern Mathematik, Elektroingenieurswesen und Mechanik. Er
spricht Russisch und Französisch.
Thursday, February 26, 2009
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